Männer – verstehen sie die "nichts" nicht wirklich und vergleichen sie sich im falschen Moment mit Kolumbus?
Sie sind seit tausenden von Jahren unsere Männer, Väter, Söhne, Freunde, Nachbarn, Vorgesetzten und Untertanen. Wir Frauen lieben und bekriegen sie, erleben sie in den intimsten, stärksten und schwächsten Momenten und doch bleibt uns ein Teil von ihnen unerschlossen.
Wir verstehen nicht, weshalb sie in stetem Wettkampf sind, vor allem mit sich selbst. Oder wieso sie bei Verletzungen in die einsame Höhle kriechen und ihre Wunden lecken, obwohl geteiltes Leid doch halbes ist. Und sie denken immer noch, dass die Antworten "Ja" oder "Nein" auf unsere Fragen absolut genügen würden.
Sie verstehen keine Andeutungen, und die Antwort "Nichts" auf die Frage, was los sei, nehmen sie wörtlich. Endlose Streitereien werden ausgetragen, weil sie sich mit Kolumbus vergleichen, wenn es darum geht, nach dem Weg zu fragen – brauchte jener etwa Hilfe, um Amerika zu finden?…
Von Olivia Schiffmann; gefunden im: Bulletin (Credit Suisse Emagazine)